Hallo Leute,
zusammen mit ein paar Motorradreifenhändlern aus dem Bereich „Dach“ hatte ich jetzt
die Möglichkeit den neuen Dunlop Roadsmart 3 auf der Landstrasse und auf dem
Dunlop Testgelände, der Rennstrecke Mireval in der Nähe von Montpellier zu fahren/testen.
Am Abend der Ankunft gab es natürlich erstmal die „Theorie“.
Neben den Daten zur Testphase:
gab es noch noch eine interessante Info.
Bei einer „normalen“ Reifenentwicklung werden z. B. 10 – 15 Gummimischungen
„ausprobiert“, aber hier wurden aufgrund der Wichtigkeit dieses Reifens über
50 Mischungen getestet. Und dabei ist eine raus gekommen, die feiner in der
Mischungsstruktur ist, das heißt beim fahren brechen kleinere Stücke raus
(also eine höhere Haltbarkeit) und sehr wichtig ein nach unten erweitertes
Temperaturfenster. Damit soll ein Eigenschaft von manch anderen Dunlop
beseitigt sein, das man einen Dunlop erst richtig warm fahren muss.
Zusammen mit Modifikationen in der Konturform (vorne spitzer, hinten runder)
soll er neutral (also kein rein kippen oder aufstellen in Kurven) durch
die Kurven fahren.
Und hier noch eine Information zum Reifen zu einer Eigenschaft
des Roadsmart 3 die man sonst „genau umgekehrt“ gewohnt ist:
Der normale Roadsmart 3 ist was bei den Mitbewerbern
die „verstärkte“ Version ist. Es gibt für leichte Maschinen
(den 180er und den 190er Hinterradreifen in der SP Version).
Dies ist eine sportlichere/leichtere Version.
Nach der Theorie am Abend ging es am nächsten Morgen zum „warm werden“
auf die Landstrasse. Die Auswahl war gross und für mich passend:
So konnte ich ein mir bekanntes Motorrad für den Landstrassentest nehmen:
Nach dem einrollen auf den ersten Kilometern ging es dann in die Berge. Das Tempo
zog auf das übliche Tempo bei diesen Test´s an,
dass man schon erste Eindrücke sammeln konnte von den Eigenschaften des RS 3
auf Landstrasse mit großen Schräglagen. Nach ein kleinen Pause mit Fahrzeugwechsel
ein Kollege wollte gerne die K1600 GT fahren, bin ich dann mit einer „Rentnertrage“
(R 1200 RT) weiter gefahren. Die hat sogar auch gereicht um einen vermeindlich flotten
Kollegen auf einer Kawa 1400 GTR mit einem grauenvoll darauf wackelndem Topcase
erst zu überholen und dann auf Distanz zu halten. 😀
Also auf der Landstrasse vermittelt der Roadsmart 3 schonmal durch seine absolut
neutrale Haltung (kein Kippen in die Kurve und aufstellen beim Bremsen in Kurven)
ein sehr angenehm, leicht zu fahrendes Fahrgefühl.
Nach der Tour ging es am Nachmittag an die richtigen Test´s.
Zuerst ging für unsere kleine Gruppe zum Nasstest.
Hier hat Dunlop einen kontrolliert, bewässerten Handlingkurs im inneren der Rennstrecke.
Dort konnten wir auf 6 Suzuki GSR 750 den Dunlop Roadsmart 3 und 2 seiner Konkurrenten,
mit den mir bekannten Michelin MPR 4 und dem Pirelli Angel GT vergleichen die ich ja noch
vom letzten Jahr vom Reifentest kenne. Um unsere eigene Erfahrungen in diesem Test für uns
selber nochmal gegen zu prüfen, wurde der erste Reifen dieses Test als letzter nochmal gefahren.
Hier bin ich zuerst den Angel GT gefahren. Schon auf den ersten Metern viel mir die sehr
„störrische“ Haltung dieses Reifens auf. Und als er dann noch immer an der gleichen Stelle
wo das Wasser besonders hoch auf der Strasse stand auch noch „schwimmen“ wollte, hatte ich
sofort 2 Vergleichskriterien die ich direkt vergleichen konnte.
Als zweites fuhr ich dann den Roadsmart 3. Er bestätigte nach dem losfahren sofort meinen
Eindruck vom Vormittag. Leichtes, absolut neutrales Handling. Und gut für die Regenfahrer,
er hat genug Wasserverdrängung für den Bereich mit dem hohen Wasserstand.
Als letztes fuhr ich dann meinen alten Favorit unter den Tourensportreifen, den Michelin MPR 4.
Das er den Tiefwassertest besteht war für mich klar, hat er natürlich auch. Welche Eigenschaft
für mich nicht so optimal ist, ist das Handling. Hier ist der Michelin im direkten Vergleich zu handlich.
Von reinkippen in die Kurve möchte ich noch nicht sprechen, aber ich musste öfters in den
verschiedenen Radien des Handlingkurses kleine Lenkkorrekturen vornehmen.
Als letztes fuhr ich dann den Angel GT nochmal. Er bestätigte aber beide negativen Eigenschaften
vom ersten Turn.
Als nächstes dann der Handling/Lenkkräfte Test.
Hier standen uns 2 aktuelle FJR 1200 zur Verfügung. Der eine bereift mit dem „alten“ Roadsmart 2
und die andere Yamaha mit dem Roadsmart 3:
Um „schummeln“ auszuschließen wurde vor unserem Test nochmal der Luftdruck geprüft.
Es gingen beide mit dem absolut gleichen Luftdruck in den Test. Hier konnte man sich
bei niedrigen Geschwindigkeiten beim fahren von einer „8“, einem sehr engen Slalonstück
und beim schnellen Fahrtrichtungswechsel nach Starkbremsung von den erforderlichen
Lenkkräften seine Erfahrung verschaffen.
Hier war es für mich interessant wie leicht sich die Yamaha schon mit dem RS 2 lenken ließ,
aber mit dem Roadsmart 3 geht das wirklich richtig merkbar nochmal leichter. Ein paar Tage
vorher waren die Kollegen von den Print und den „großen“ Onlinemedien da und haben
diesen Test mit Telemetrie gemacht. Diese Auswertung hatten Sie uns gezeigt und da waren
mehr als doppelt so große Lenkkräfte für den alten RS 2 abzulesen.
Zuletzt dann der angenehmste Test, der Drytest.
Hier durften wir dann mit 3 verschiedenen BMW´s auf der 3,3 lagen Rennstrecke testen.
Zuerst fuhr ich dann um die Strecke langsam kennen zu lernen mit der R 1200 R.
Als zweites dann die mir bekannte (fahre Sie ja selber) S 1000 XR.
Hier wird es schon interessant weil bei der S 1000 XR relativ viel Leistung auf
noch größere mögliche Schräglagen treffen (als die GS und die R). Mit fahrwerkstechnsich
„schärfster“ Einstellung (2 Helme und alles auf Dynamik) ging es dann richtig zackig um den
Kurs. Man kann es schon mit voller Schräglage und auch entsprechenden Leistungseinsatz
beim rausfeuern aus den Kurven ein paar Runden gehen lassen bis er dann, man muss
ja immer dran denken wir fahren hier einen „Sporttouring“ Reifen, an seine Leistungsgrenzen
kommt, die er aber mit einer weiten Grenzbereich ankündigt. Auch das Abriebbild kenne ich
von anderen Tourensportreifen von Rennstreckenhatz ganz anders. Hier die Bilder von den
Reifen nach meiner Behandlung:
Als letztes ging es dann nochmal einen Turn lang mit einer R 1200 GS mit dem Roadsmart 3
auf die Strecke. Man sollte nach einer XR keine GS fahren. In der ersten engeren Kurve ist
man schon ganz schräg unterwegs und es schleift schon irgendwas metallenes auf dem Aspahlt,
aber dank Lederkombi kann man ja leichter auf dem Moped „turnen“.
Also mache ich das auch und hänge mich raus. Hier das gleiche Bild wie mit der XR.
Erst nach vielen richtig knackig gefahrenen Kurven mit niedrigen Gängen und viel
Leistung gibt der Roadsmart 3 mit einem gut kontrollierbaren Grenzbereich
sein Ende der Möglichkeiten bekannt.
Wie mir auch schon ein Ingenieur eines anderen Hersteller bestätigte reichen die heutigen
Spottouringreifen für alle Situationen auf der Landstrasse locker aus und reichen auch für
ein paar richtig zackige Runden Rennstrecke.
In den letzten Monaten hat Dunlop zusammen mit dem MTC (Motorrad Test Center), die auch
für Bridgestone die unabhängigen Test kurz vor der Einführung eines neuen Reifens machen,
einen Vergleichstest mit den wichtigsten Mitbewerbern (Michelin MPR4, Bridgestone T30 Evo
und dem Angel GT). Dabei wurde neben den guten Fahreigenschaften eine ca. 10% längere
Haltbarkeit des Reifens hinten mehr als der beste der anderen, und sogar eine 80% höhere
für vorne gegenüber dem Schnitt der mit getesteten Reifen fest gestellt.
Fazit: Also wenn der Dunlop Roadsmart 3 neben den guten Fahreigenschaften auch noch wie
getestet in der Haltbarkeit vorne ist, dann dürfte ein sehr wichtiger Marktteilnehmer auf
dem Markt gekommen sein, und dürfte für Dunlop einige Marktanteile zurück erobern.
Hier habe ich noch ein paar Bilder mehr vom Event:
Hier noch ein das Video zum Test des Dunlops Roadsmart 3 von http://www.1000ps.at :