Nachdem ich auf der S 1000 XR zuletzt Supersportreifen wie den Dunlop SportSmart Mk 3 und Pirelli Diablo Rosso IV (4) und davor Hypersportreifen wie den Michelin Power Cup 2 oder den Mitas Sportforce+ EV sind jetzt zur kälteren Jahreszeit wieder die Reifen mit dem noch größeren Temperaturfenster (besonders zu den tieferen Temperaturen) dran, die Tourensportreifen. Angefangen mit dem Pirelli Angel GT 2:
Tourensportreifen sind ja auch vom Werk auf der BMW S1000 XR aufgezogen, da hatte ich den Metzeler Roadtec 01 mit seiner sportlichen Version Roadtec 01 SE auf meiner XR verglichen. Diese hatten sich als sehr gut funktionierend auf der S 1000 XR erwiesen. Und hier möchte ich dann doch wissen wie sich der Pirelli Angel GT 2 „profilieren“ kann.
Schon beim ersten los fahren mit den frisch montierten Reifen die erste angenehme Überraschung. Nachdem ich zuletzt immer kurz aufpassen musste wenn ich die allerersten Kurven flott genommen habe (wegen leichter Rutscher), kann man hier quasi direkt frech die Kurven nehmen. Und hier zeigt sich dann auch direkt eine Eigenschaft die sich bei mir wie ein roter Faden durch den Test des Angel GT 2 zieht, da ich ja auch immer wieder meine R 1250 GS Adventure zwischendurch bewege. Die Handlichkeit (nicht übertrieben) in Verbindung mit einer engeren Linie. Hier eine angenehme Eigenschaft da Sie neutral bleibt, das Moped nicht weiter in die Kurven fallen will. Auch die ersten richtig flotten Kurven gehen wie bei sportlichen Reifen gewohnt leichtfüßig mit viel vertrauen. Wie bei der neuen S 1000 XR (K 69) üblich muss für maximale Verzögerung (auch besonders dann man es eher sehr flott angehen lässt) auf Dynamik stehen, dann behält auch beim Ankern die nötige Stabilität. Auch beim plötzlichen Bremsen in starker Schräglage in Kurven, provoziert oder verkehrstechnisch bleibt die S 1000 XR unbeirrt in der vorgegebenen Fahrzeuglage. Die Hochgeschwindigkeitsstabilität ist über jeden Zweifel erhaben. Trocken-Grip hat er schon oft auch auf anderen Maschinen bewiesen, auf normalen Strecken (keine Rennstrecke) macht er auch das sehr sportliche heran nehmen auf meiner Teststrecke (wo schon sportlichere Reifen auf leichterer Maschine „eingeknickt“ sind) unbeeindruckt mit. Bei nasser Straße macht er Vertrauen gebend alles mit was ich wage an Fahrmanöver zu machen, bin also da der reglementierende Faktor.
Vom Abrollkomfort ist der Angel GT 2 genau auf dem Niveau des Roadtec 01 SE, straffer als der Roadtec 01, aber noch komfortabel genug um im Roadmodus vom ESA für schlechte Wegstrecken noch Reserven zu haben.
Besonders wichtig (wegen der nicht unerheblichen Einflüsse auf die Performance wenn man es richtig zackig laufen lässt) auf der neuen S 1000 XR (K 69) ist die Zusammenarbeit mit den Assistenzsystemen. Erste positive Erkenntnis der ersten Metern unter Beobachtung des Navi, der Pirelli Angel GT 2 liegt beim Abrollumfang in den „normalen“ Maßen, hat also nicht den „übermäßigen“ Umfang des Pirelli Diablo Rosso IV (4). Die Reifenkontur entspricht wohl dem Ideal der Programmierung für die Traktionskontrolle etc. der BMW S 1000 XR. Wenn der Reifen noch „Flamm neu“ ist (also noch keine 100 km bewegt wurde) regelt die DTC ein bisschen (nicht merkbar) in tiefsten Schräglagen. Wenn der Reifen allerdings schon einen Durchgang auf meiner schnellen Kurventeststrecke hinter sich hat dann sieht es nach Anzeige im Cockpit dann so aus:
50 Grad Schräglage und kein Eingriff des DTC trotz Tempo im Bereich meiner Referenzgeschwindigkeit sorgen für einen neuen Maßstab für Reifen auf der S 1000 XR (K 69) was die Kompatibilität (mit DTC, ABS etc.) angeht. Das bedeutet das die S 1000 XR mit dem Angel GT 2 den „frechsten“ Fahrstil zu lässt, hier wird am wenigsten weg geregelt. Diese optimale passende Abstimmung mit dem DTC zusammen mit der oben schon angesprochen „Kurvengierigkeit“ (aber nicht die (in meinen Augen) Überhandlichkeit des Metzeler M9 RR) machen den Pirelli Angel GT 2 zum idealen Reifen auf der S 1000 XR (K 69). Auch das beim allerersten Test fest gestellte Abrollgeräusch des Angel GT 2 (bei sehr leisen Motorrädern) ist hier nicht hörbar. Hier hilft BMW aber auch selber, da der Kanal entlang der Gabel durch ein Schild akustisch abgeschirmt wird.
Das Ablaufbild entspricht genau dem was ich von diesem Reifen erwarte,
unbeeindruckt von meinen schnellen Runden und (hinten) nutzbar bis zur Kante.
Der Pirelli Angel GT 2 gibt auf der S 1000 XR (K 69) die Pace vor für die nächsten Reifentest der Dimensionen 120/70-17 und 190/55-17. Als nächstes muss der Bridgestone T 32 vorne und T 32 GT hinten (so ist er von Bridgestone als optimal für die neue S 1000 XR empfohlen) auf der XR zeigen was er kann. Und geplant ist dann der Test des neuen Dunlop RoadSmart 4 auf der XR.
Hier habe ich die Bilder zum Test des Pirelli Angel GT 2 auf der S 1000 XR:
Bildergalerie – Test Pirelli Angel GT 2 auf S 1000 XR – K69
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