Während der Bridgestone Adventure Experience hatte ich jetzt die Möglichkeit die 3 Reifen für die Enduros,
den Bridgestone Battlax Adventure A41, Adventure Trail AT41 and Adventurecross AX41 auf verschiedenen Maschinen zu testen.
Ich fange mal mit dem A41 an zu dem es von Bridgestone selber neue Informationen und einen eigenen Test von der Dekra für Bridgestone betreffend den beiden Versionen des A41 gibt.
Das wäre auf der einen Seite der Standard A41 und auf der anderen Seite der A41 in G-Spezifikation (Erstausstattung bei der R 1250 GSA).
Was viele schon erfahren haben kann man gut an diesem Diagramm erkennen:
Wie von BMW gefordert hat die G-Version eine um 40% verbesserte Hochgeschwindigkeitsstabilität (um bei Koffer und Topcase Ausrüstung) und oder entsprechender Beladung ruhig geradeaus zu laufen.
Nur das der Standard A41 eigentlich (auch auf den BMW-GS) schon sehr gut funktioniert. Bestätigt hat dieser Test auch den merkbaren Unterschied in der Nasshaftung und im schnelleren Verschleiß des Vorderrades. Wegen der viel homogeneren Abstimmung des Standard A41 wird die G-Version zum Ende des Jahres aus dem Lieferprogramm von Bridgestone genommen.
Und auf allen Mopeds auf denen ich den Standard-A41 gefahren bin war ich überrascht welch guter Reifen für Enduros der A41 ist.
Anmerkung zum A41 auf R 1300 GS. Wie sie hören, hören sie nichts, ober anders herum, hört man den A41 auf der Alten R 1250 GS und GSA noch, ist bei der R 1300 GS das Vorderrad zum Cockpit so gut abgeschirmt, das man da kaum bis nichts hört.
Außerdem kenne ich nur den Bridgestone A41, das man den man auf einer GS vorne und hinten schön bis auf der Kante fahren kann, und entsprechend viel Gummi hat dann auch Kontakt zur Straße hat:
Als nächstes dann der Bridgestone AT41:
Auf den AT41 war ich besonders gespannt weil ich ihn schon auf meiner R 1250 GS Adventure gefahren habe und er vorne hohe Drücke brauchte um das gewünschte Handling zu haben.
Hier für mich auch besonders wichtig den AT41 auf einer GS zu testen.
Und für mich die positive Überraschung, egal auf welcher Maschine ich den AT41 auf dem Event gefahren bin, auch auf der relativ schweren Africa Twin Adventure, überall läuft (und extra bei der R 1300 GS drauf geachtet) er ähnlich leichtfüßig wie der A41. Was für den AT41 noch spricht ist die „Geländeoptik“ und der bessere Grip im Nassen, wie die Grafik dazu zeigt:
Und auch den AT41 kann man schön bis zur Kante runter fahren:
Und dann habe ich auch mal dran gedacht beim Stop mit der R 1300 GS ein Bild vom Cockpit zu machen:
Die Eingriffe der der Traktionskontrolle sind dem Dreck auf der Straße geschuldet der dann doch ab und zu beim raus feuern aus dem Ecken die Ideallinie rutschig macht.
Auf diesen unbekannte Strecken fahre ich nur mit 80-90% des sonst möglichen Speeds durch der da eigentlich möglich wäre, damit ich im Falle des Falles noch Reserven habe.
Darum auch die eher moderaten Schräglagen. Zu Hause wo man die Straßen und deren Verlauf kennt gehen dann die noch fehlenden Schräglagengrade.
Also zwischen den Profilen A41 und AT41 entscheidet nur der persönliche Geschmack ob das Profil auch „Stollenoptik“ haben soll oder nicht.
Der A41 hat dann Vorteile wenn es sehr sportlich (z.B. auf Hausstrecke) zur Sache gehen soll.
Als Grobstöller war dann als letztes der AX41 dran:
Im Umfeld von Metzeler Karoo 4 und Dunlop Trailmax Raid muss der Adventurecross AX41 bei mir bei diesem Event auf einer Honda Transalp auch im Gelände zeigen was er so kann:
Nachdem ich bei den Foto/Videofahrten in den Pausen Zeit hatte ich ein wenig mit den Modi der Transalp zu beschäftigen. Ein Experte hatte sie auf Gravel eingestellt, bloß das dann bei der Traktionskontrolle 4 von 5 Felder aktiviert sind und die Transalp entsprechend einbremst, das man auf Schotter gar nicht vorwärts kommt, habe ich dann die Standard-Modi durchgeschaltet und bin da auf „Sport“ hängen geblieben. Da war dann nur einer von 5 Feldern aktiviert und da waren die Eingriffe der TC dann erträglich. Für festgefahrenen Schotter wie bei uns im Off Road Abschnitt ist das was der AX41 an Traktion aufbauen kann schon viel mehr als das was man für den Vortrieb benötigt, aber wo ich schon richtig Spaß hatte, welche Verzögerungen mit dem AX41 auf solchen Untergrund dann möglich sind. Mit „Sport“ regelt das ABS schön knackig und man kommt da gefühlt genauso schnell (mit gefühlt gleichen Bremsweg) zum stehen wie auf trockner Straße. Im Anschluss dann noch trockene Strecke auf dem Weg zum Hotel. Auf der Honda Transalp ist nur ein ganz dumpfes Rauschen eher ein Brummen als Laufgeräusch vernehmbar. Mit dem AX41 auf den Felgen rollt die Honda ein wenig „steifer“ in Kurven beliebiger Radien, nur hat man sich einmal dran gewöhnt, fährt man hier in unbekannten Gegenden genauso frech ums Eck wie mit den anderen gefahrenen Bridgestone. Auch bleibt der AX41 gefühlt hinten Kurvenfreudiger als Karoo 4 oder Trailmax Raid, nur müsste ich das auf einer GS oder entsprechend schweren Moped prüfen ob diese Eigenschaft auch so bleibt. Da ich mit Grobstöllern die Erfahrung gemacht habe, das die dann spürbar schwerfälliger werden.
Hier noch ein paar Worte zu den gefahrenen Enduros.
Honda Transalp:
Günstige Einsteiger Enduro auf dem Stand der Technik, nur fehlte mir mindestens der Schaltassistent.
Eine Nummer besser, besonders weil man als großer Mensch mehr Platz drauf hat, KTM 890 Rallye Adventure:
Ähnlich wie die KTM auch vom gebotenen Platz, die Yamaha TÉNÉRÉ 700 EXPLORE, gut nicht mehr und nicht weniger:
Genialer 3 Zylinder Sound ist nicht alles und da gefällt mir der Rest einfach nicht, die MV Agusta Enduro Veloce:
Von vielen meiner Kollegen vor Ort empfohlen, aber für mich auch nur eine 2 Zylinder Mittelklasse Enduro mit Telegabel, die BMW F 900 GS:
Platz 2 in meinem Ranking. Honda CRF1100L Africa Twin Adventure Sports ES DCT. Trotz Telegabel, aber der von unten bullig anschiebende Twin in Verbindung mit dem Doppelkupplungsgetriebe bilden ein charakterstarkes Motorrad mit ich mich sehr gut anfreunden könnte … :
… wenn es die R 1300 GS nicht geben würde:
Schaffe ich es mit der Africa Twin zu folgen, so kann ich mit der BMW R 1300 GS „anschieben“. Keine dieser Enduros hat so eine breite Spreizung was die Eigenschaften angeht.
Auf der einen Seite ein bequemes, auch im Gelände exquisit federndes Enduro Krad, auf der anderen Seite kann man mit keiner Enduro auf trockener Straße so „drücken“ wie mit der R 1300 GS.
Und meinem Alter entsprechend brauche halt ich ein Motorrad womit man leicht (auch über einen ganzen Tag) schnell fahren kann.
Überrascht war ich (wieder mal) was Bridgestone für eine Gegend für dieses Event Event gefunden hat.
Von Porto rüber in die Serra da Estrela ist eine Gegend die man überhaupt noch nicht auf dem Schirm hat.
Schon genial war das was da an Kurven und Gegend geboten wird bis hinauf auf knapp 2000 Höhenmeter:
Hier die Bilder alle zum Event:
Bildergalerie zum Test – A41 – AT41 – AX41 – Portugal 2024
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