Jetzt hatte ich auch die Möglichkeit die spezielle Version des aktuellen Michelin Road 5, den Road 5 Trail für die GS-Boxer-Modelle und z. B. der KTM Superadventure zu fahren.
Entwickelt wurde der Road 5 Trail, besonders in der Reifengrößenkombintion für die GS-Boxer und die KTM-Superadventure-R Modelle auf diesen beiden Modellen. Besonders die KTM-Mopeds sind ja für ihr sehr anspruchsvolles Fahrwerk bekannt und da musste sich Michelin schon anstrengen damit das Motorrad vernünftig läuft. Aufgrund der sehr hohen möglichen Endgeschwindigkeit der KTM hat die Kombination 120/70-19 vorne und 170/60-17 hinten die ZR-Spezifikation.
Wie schon beim Vorgänger Michelin Pilot Road 4 Trail ist auch der Road 5 Trail als sportlichster Michelin Reifen (man spricht von 100% Straße) für die GS-Boxer im Programm. 90% Straße und 10 % Geländeanteil sind beim Erstausstattungspneu Anakee 3 angegeben, und der Anakee Wild jeweils 50% Straße/Geländenutzung.
Während viele Fahrer beim Anakee 3 mehr als 10000 Kilometer Laufleistung erzielen, würde dieser Fahrer beim Road 5 Trail aufgrund seiner sportlicheren Auslegung eher so um 7000 Kilometer mit einem Satz fahren.
Die Grundkonstruktion ist dem Road 5 sehr ähnlich (Profildesign ist ja gleich geblieben), die Gürtellage braucht für die Trail Version nicht mehr eingeschlagen werden. Die Gummimischung ist beim Road 5 Trail sogar noch minimal sportlicher/haftfreudiger als beim normalen Road 5.
Wenn man den 170/60-17 für hinten das erste mal montiert sieht, fällt auf das er schon fast „schmal“ aussieht. Das liegt daran das er auf der Normfelge (die ist 5 Zoll breit – diese Felgenbreite hat die KTM) die angegebenen 170 mm hat, während auf der eigentlich zu schmalen Felge für den 170/60 auf der BMW (die hat nur 4,5 Zoll Felgenbreite) der Reifen nur eine Baubreite von 166 mm aufweist.
Aber jetzt erstmal Fahreindrücke sammeln. Und wie immer bei neunen Reifen muss ein mir bekanntes Motorrad herhalten, und da eine aktuelle R 1200 GS Rallye schon von einem „Handtuch“ bedeckt war, habe ich mir eine „alte“ R 1200 GS Adventure genommen.
Und wieder einmal heißt es neue Reifen anfahren. Aber dank Stadtverkehr Karlsruhe und noch ein paar Kilometer Stau auf der Autobahn alles ganz easy heute. Nach Ende des Staus dann kilometerlang freie Bahn. Hier konnte wir die Stabilität bei Höchstgeschwindigkeit auf den verschiedenen Mopeds testen. Auch bei Tacho über 220 km/h nicht einen Hauch einer Unruhe. Die GS-ADV läuft super stabil geradeaus. Abrollgeräusche sind bei diesem Michelin überhaupt kein Thema da nicht vorhanden.
Ab Iffezheim ging es dann einmal durch Frankreich Richtung südlicher Pfälzer Wald.
Ich muss mich an dieses fahren auf den Steinen in Frankreich erst noch gewöhnen, so 100 %iges Vertrauen will sich auf diesem Belag bei mir einfach heute noch nicht einstellen. Und das Visier muss man auch immer zu haben, da ab und zu einer dieser Steine die nicht fest mit der Straße verbunden sind vom voraus fahrenden Kollegen aufgewirbelt wird und dann beim auftreten auf empfindliche Körperpartien doch richtig aua machen können.
Nach der Mittagspause dann die endlich die Runde auf leeren Straßen in Pfälzer Wald, hier eine mir vertraute Straßenoberfläche aber total unbekannte Strecken. Aber dank eines Tourguides der durch seine Streckenkenntnis und Fahrweise ein enormes Vertrauen vermittelt, kann ich das Tempo mitgehen und es reißt hinter mir ab und zu mal ab. Vor mir schlagen schon die Funken bei den Kollegen die zu faul sind sich auf ihrem fahrbaren Untersatz zu bewegen.
Hierbei beweißt der Michelin Road 5 Trail Haftvermögen bis zur Reifenkante ohne durch anlehnen an eine zu flache Reifenkontur höhere Kräfte beim rein legen in die Kurve zu verlangen.
Auch beim harten ankern kurz vor und im Regelbereich des ABS hält er stabil die Spur.
Jetzt nochmal der Test auf einer Adventure mit Leistung.
Auch hier das gleiche, zielgenaue aber auch leichte Einlenken und abwinkeln bis in maximale Schräglagen, aber hier hat die KTM leider keine Schaltunterstützung und war ich sogar froh als nach den Fotofahrten die KTM nicht mehr für mich zum fahren da war. Man(n) wird ja doch bequem wenn man auf dem Rückweg nur noch Strecke machen will und dabei noch Pech hat auf der Autobahn wieder zig Kilometer Stau vor sich zu haben.
In den Größen 120/70-19 und 170/60-17 gibt es den Michelin Road 5 nur in der Trail Version, nicht wie beim Pilot Road 4 den es auch in der GT Version gab, der aber keine funktionellen Vorteile hatte und deswegen beim Road 5 Trail nicht mehr angeboten wird.
Auf der R 1200 GS Adventure hat er mir eine Performance vermittelt die ihn in meinen Augen im Moment auf eine Stufe mit dem Conti Road Attack 3, Bridgestone T31 und dem Bridgestone A41
stellt. Hier müsste ein direkter Vergleich auf gleichen Versuchsträgern noch ausgefahren werden um da den Favoriten zu bestimmen, wie Anfang des Jahres der Vergleich der von mir genannten Tourenreifen auf der S 1000 XR.
Hier habe ich noch ein paar Bilder von der Tour bei der Vorstellung des Michelin Road 5 Trail:
Bildergalerie zum Test – Michelin Road 5 Trail