Nachdem ich den Bridgestone T31 beim Tourenreifentest mit Mopedreifen.de schon im Vergleich den aktuellen Marktteilnehmern auf BMW S 1000 XR testen konnte, Tourenreifentest 2018 mit www.Mopedreifen.de war ich jetzt bei der Vorstellung des T 31 (Nachfolger des Bridgestone T30 EVO) in Marokko gespannt wie er sich auf anderen Motorrädern, hier ein Teil der Auswahl, bewegen lässt.
Weil ich immer vergesse mein Handtuch irgendwo drauf zu legen, muss ich immer nehmen was stehen bleibt, was hier eine R 1200 RT zur folge hatte.
Nach dem einrollen im Stadtverkehr von Quarzazate und den ersten kurven armen Kilometern Richtung Hoher Atlas gab es dann doch den ersten kleinen Pass mit entsprechenden Kurvenangebot. Hier zeigt der T31 auf der R 1200 RT schon was er kann. Schön leichtes einlenken, kein reinfallen in die Kurven, und dann beliebig variierbare Schräglage in Kurven. Auf der Bremse ist der Bridgestone T31 eine Macht, was der an Bremskräfte sicher leicht beherrschbar auf die Straße bringt, lässt einem mit der R 1200 RT wenn es enger wird die Abstände zum nachfolgenden Verkehr stetig vergrößern.
Bei der ersten Rast konnte ich mich so an einem durchgehend angerauten Gummi erfreuen.
Auch der Abrollkomfort ist gut, von dem konnte ich mich dann schwersten Schiff im Angebot noch mehr überzeugen lassen, der mich für einen 4 Zylinder immer noch sehr turbinenartig angenehm laufenden Yamaha FJR 1300.
Auch hier das Gefühl von leichtem Handling, sichere leicht zu fahrende und korrigierbare Schräglage.
Aber die FJR 1300 ist kein Motorrad für einen richtigen Reifentest. Die hart auf Bock/Anschlag gehende Gabel bringt beim starken Bremsen (ich rede hier nicht von einer Panikbremsung) das Motorrad aus der Ruhe. So ein „schlechtes“ Fahrwerk habe ich schon lange nicht mehr gefahren.
Zusätzlich enttäuscht vom Leitungsabgabeverhalten des Motors. „Keine“ Leistung im unteren Drehzahlbereich (besonders für 1300 ccm) verlangt er richtig Drehzahl um Kraft zu erzeugen.
Lange keinen Motor/Motorrad gefahren welches SO wenig hält wie es von den Werten eigentlich verspricht.
Eine positive Überraschung, bedingt durch den Bridgestone T31 hatte ich auf der GSX-S1000F.
Bei der GSX-S1000R (bis auf die Miniverkleidung die gleiche Maschine) hatte ich noch das Problem, das mir durch überhandliches reinfallen in enge Kurven sehr oft die Linie verhagelt wurde, hier waren Metzeler M7RR montiert (siehe Fahrbericht der GSX-S1000R – Fahrbericht zur Suzuki GSX-S1000R im BMW-K-Forum.de ), begeistert hier die Suzuki mit Leistungsabgabe/Freude und ein neutrales, die saubere Linie förderndes Einlenkverhalten. Dieses saubere Einlenkverhalten sorgt sogar dafür, das mich das harte Gasannahmeverhalten längst nicht mehr so stört, da es sich nicht „doppelt“ mit dem mitunter die Linie verhagelnden Verhalten der Metzler bei meinem letzten Ritt auf so einer Suzuki.
Als letztes dann die Kür, Reifen und Moped hatte ich ja schon zusammen gefahren.
Und hier nochmal die Bestätigung von dem was ich jetzt auf den anderen Maschinen bestätigt bekommen habe. Fahrstabilität, leichtes Einlenkverhalten, Korrigierbarkeit in Schräglage, Haftung im Trockenen, ein Macht auf der Bremse, alles so wie man es sich wünscht. Hier in Video kann man die leichten Korrekturen in Schräglage sehen (wollte nicht, trotz abgesperrter Strecke über die Linie fahren):
So muss ein Tourenreifen fahren.
Leider (ober gottseidank) konnten wir die versprochenen verbesserten Nässeeigenschaften des Bridgestone T31 nicht testen. Hier glaube ich aber der Aussage von Bridgestone:
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Die Besonderheiten des neuen Battlax Sport Touring T31 liegen in der verbesserten Performance bei Nässe und dem maximalen Kontaktgefühl zur Straße. So kann sich der Fahrer bei jedem Wetter sicherer fühlen und gleichzeitig den Spaß und den
Nervenkitzel der Ausfahrt genießen.
Bridgestone setzt beim Vorderreifen die fortschrittliche NanoPro-Tech™-Technologie ein, die für einen erhöhten Silica-Anteil auf molekularer Ebene in der Gummimischung sorgt. Damit verbessert sich nicht nur die Flexibilität des Gummis, auch die Haftung auf
unterschiedlichsten Oberflächen sowie bei Nässe und niedrigen Temperaturen steigt.
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Nach meiner Meinung liegen die aktuell neusten Tourenreifen (Michelin Road 5, Conti Road Attack 3, Bridgestone T31) alle auf einem Niveau (Schulnote: sehr gut), Unterschiede fährt man höchstens beim direkten Vergleich auf identischen Maschinen heraus.
Und da ist dann eher der eigene Geschmack, welche besonderen Eigenschaften man an einem Reifen an einem Motorradreifen bevorzugt, ausschlaggebend für die Reifenwahl.
Hier kann die fast stichwortartige Bewertung vom Tourenreifentest die Auswahl erleichtern:
Stichwortartige Beschreibung der Reifeneigenschaften – Tourenreifentest 2018
Da ich denke das ich nicht so schnell wieder nach Marokko komme, habe ich versucht auch ein wenig noch Land und Leute im Bild fest zu halten. Deswegen habe ich ein paar Bilder mehr wie sonst gemacht:
Bildergalerie Vorstellung Bridgestone T31 in Quarzazate – Marokko
Nun hatte ich die Möglichkeit den T31 unter „deutschen“ Bedingungen zu testen, also bei Nässe und Kälte.
Auf eine berechtigte Anmerkung, das alle Reifen bei warmen Wetter und trockener Straße funktionieren, habe ich kurzfristig noch die Möglichkeit genutzt um den T31 bei 3-8 Grad Außentemperatur und angesagter Nässe im Hochsauerland (rund um Winterberg) unter „deutschen“ Schlechtwetterbedingungen die „Werbeversprechen“ zu überprüfen.
Abends noch schnell geholfen die Testmaschinen zu tanken. So konnte ich schon „flamm neue“ Reifen an/einzufahren. Los ging es mit der R 1200 RS:
Wie man sehen kann, ich fahre ja öfters Mopeds mit nagelneuen Reifen, kürze ich die Einfahrphase für den Hauptfahrbereich eines Straßenreifens auf ca. 10 km ein.
Bekannt gut schon nach den 10 km auch die hier:
Am nächsten morgen dann die von mir gewünschten Wetterbedingungen Regen und kühle Temperaturen. Angefangen zum Vergleich mit „Roter Knatter“ und originaler T 30 Bereifung:
Nächste kleine Pause sofort zum Fahrzeugwechsel genutzt um das gleiche Motorrad (auch genauso neu) nun mit dem neuen T31 zu fahren:
Hier sind die Verbesserungen auch spürbar, die ich in Spanien beim Vergleichstest oder in Marokko bei der Vorstellung in Marokko raus fahren konnte.
Neutral wie der Conti, aber macht alles noch eine kleine Idee leichter. Noch leichteres einlenken bei genauso neutralem Einlenkverhalten. Auch auf der Bremse eine Macht, und er lässt sich auch nicht von Fahrbahnmarkierungen beeindrucken (das ein Kritikpunkt den ich bei älteren Bridgestone öfters bemängeln musste). Auch hier natürlich ein Haftvermögen auf trockener Straße, die die Schräglagenfreiheit (und die XR kann schon richtig schräg) bei weitem übersteigt.
Und nun auch bei nasser Strasse und kühlen Temperaturen kein Rutscher und was mich doch beeindruckt, wie der T31 auch hier in Deutschland beim bremsen Grip aufbaut, wenn man wünscht (und ich habe es natürlich auch ausprobiert) stellt man die XR schön auf das Vorderrad.
Neben dem neutralen Handling und der Haftung (nun auch bei Nässe geprüft) ist es die Bremsperformance die bei Vertrauen aufbaut, und einem dann auch bei widrigen Straßenverhältnissen immer schneller werden lässt und einen unbeschwert, weil man nicht mehr dran denkt, von Kurve zu Kurve schwingen lässt.
Hier habe ich noch ein paar Bilder mehr damit ihr euch von den „schönen“ Wetterbedingungen und den gefahrenen Mopeds ein Bild machen könnt:
Bilder vom Test des Bridgestone T31 bei Nässe und Kälte