R 1250 GS – ShiftCam – Probefahrt

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Da von BMW der neue 1250er Boxermotor mit ShiftCam und 1254 ccm in 5 der 8 Neuvorstellungen für das Modelljahr 2019 eingebaut wird und ich nicht bis nächstes Jahr bei einem der Vorstellungsevents (meistens Reifen) zu denen ich hoffentlich wieder eingeladen werde warten wollte habe ich heute kurzfristig den Freundlichen in meiner Nähe konsultiert um mir einen ersten schnellen Eindruck des neuen Motors in der bekannten R-GS zu verschaffen.

R 1250 GS - rechte Seite - Probefahrt

Im Leerlauf nach dem Start hört sich der neue Motor sofort kultivierter an. Die Lautstärke hat sich für mein Ohr nicht verändert, angenehm präsent, aber nicht zu Laut. Beim einlegen des 1. Ganges merkt man schon einen Teil der Modellpflege. Das harte knochige ist einer leichteren, weicheren Bedienung gewichen. Nach dem ersten losfahren und einbiegen auf die Hauptstraße dann sofort das schnelle durchschalten um im großen Gang mit niedrigen Drehzahlen im Großen Gang zu testen. Man kann im 6. Gang zwar mit 50 km/h durch die Stadt rollen, aber da fühlt er sich nicht wirklich wohl an. Aber 50 km/h geht sehr gut im 5. Gang und wenn man da Gas anlegt liegt geschmeidige Kraft an. Im 6. Gang beginnt für mich dieser „Wohlfühlbereich“ ca. bei 70 km/h an, bedeutet für mich in der Praxis, das man eigentlich alle Geschwindigkeitsbereiche außerhalb von Ortschaften im großen Gang kraftvoll und weich erledigen kann, wo man bei einer 1290er KTM noch im 5. Gang und eine große Multistrada noch im 4. Gang bewegen muss.
Auch begeistert mich die für einen so großen 2 Zylinder Laufverhalten in ganz niedrigen Gängen mit knapp über Leerlaufdrehzahl. Da läuft für so ein Motorkonzept nicht gekannten Ruckelfreiheit und geht dann weich und kraftvoll los.
Es ist zwar noch kein 4 oder 6 Zylinder, aber gegenüber ihrem Vorgänger, der R 1200 GS kann man immer einen Gang höher fahren.
Gleiches gilt für den Schaltassistenten. Hier kann BMW auch nicht zaubern, erreicht nicht die Schaltqualität bei der K 1600 GT oder gar der S 1000 R, hat aber auch hier einen ganz großen Schritt nach vorne gemacht.
Das Fahrwerk ist bekannt gut, Vertrauen ist sofort da, und nach ein paar Schwüngen kratzt schon ordnungsgemäß kurz die Raste, trotz des montierten Michelin Anakee 3, der sowas von präsent/vernehmbar trotzdem für Haftung sorgt. Aber auf der R 1250 GS würde ich persönlich entweder den Bridgestone A41, oder weil ich die unbedingte Haftung und leises abrollen bevorzuge, einen Conti Road Attack 3 oder Michelin Road 5 Trail aufziehen.
Was die absolute Leistung angeht merkt man sofort auch die Mehrleistung oben rum. Es ist zwar von der absoluten Leistung her noch keine KTM 1290 Superadventure, aber ich sage sofort, das ich mit der R 1250 GS wegen der leichteren Fahrbarkeit, des besseren Verhalten auf der Bremse mit der BMW auch beim richtigen angasen flotter bin.
Nach meiner kleinen Testrunde kann ich nur bestätigen, das BMW selten so ein wirksames/effektives Update bzw. Modellpflege gebracht hat. Kultivierter, kraftvoller, weiter verbessert/greift.
Der Händler wo ich die R 1250 GS fahren durfte hat jetzt schon mit den Umsteigern vom direkten Vorgänger R 1200 GS-LC zu kämpfen. Nicht die älteren R 1200 GS sind das Problem, die sind schon ziemlich preisstabil, aber diejenigen die noch eine R 1200 GS tauschen wollen, die noch keine 2 Jahre alt ist, die müssen sich wohl auf ziemlich große Aufzahlungen einstellen müssen, von denen stehen schon einige in den Gebrauchthallen.

Von meiner Einschätzung her hat BMW mit der Qualität/Reife des Gesamtpakets R 1250 GS in der 2 Zylinder Großenduro Klasse den Abstand zur Konkurrenz deutlich vergrößert.

Gespannt bin ich auf den Motor im Chassis der R 1250 RS, dem für mich interessantesten Motorrad mit diesem Motor. Das wird aber leider bis März dauern bis da die Markteinführung erfolgt und ich die dann auch mal fahren kann/werde.

Meine Bildergalerie zur BMW R 1250 GS habe ich hier:

Bildergalerie – R 1250 GS

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