Nach der Originalbereifung ab Werk, dem „tourigen“ Metzeler Roadtec 01 und dessen sportlichen Bruder, dem Roadtec 01 SE, dem grob profilierten Dunlop Mutant und dem hypersportlichen Michelin Power Cup 2, war jetzt ein Sportreifen an der Reihe.
Der Mitas Sportforce+ EV, der Weiterentwicklung des Mitas Sportforce+.
Der Mitas Sportforce+ EV verfügt über eine neue Laufflächenmischung und ist natürlich auch mit Multi Compound Tread
Technology (also in der Mitte eine abriebfeste und in den Flanken mit einer haftfreudigen Gummimischung) ausgestattet.
Hatte der Mitas Touring Force, der Tourensportreifen von Mitas, auf der K 1600 GT und auf der R 1250 GSA schon einen sehr guten Eindruck hinterlassen, so war ich doch gespannt was ich mit dem Sportreifen Mitas Sportforce+ EV auf der S 1000 XR anstellen kann.
Was die Handlichkeit angeht hat der vorher gefahrene Hypersportreifen Michelin Power Cup 2 eine neue „Duftmarke“ gesetzt was das Einlenken aus der Geradeausfahrt auch in leichte Schräglagen angeht, da kann der Mitas Sportforce+ EV hier nicht ganz mit halten. Nicht ganz so leicht aber geschmeidiger/verbindlicher lässt der Mitas sich von Schräglage zu Schräglage legen. Für meinen Fahrstil angenehmer dabei ist die Neutralität wie man Kurven mit Schräglagen unterschiedlichster Tiefe (bis zu den Rasten runter) durchmessen kann. Wo der Michelin gerne auch mal eine engere Linie fahren will, fahre ich nach meinen Gefühl einfach nur locker durch. Die Eigendämpfung des Mitas Sportforce+ EV liegt auf dem Niveau von Roadtec 01 SE oder Power Cup 2. Hier ist angenehm das man mit umschalten zwischen den ESA-Modi Road und Dynamik, einerseits den Komfort deutlich verbessern kann, und auf der anderen Seite mit ESA-Dynamik alles was glatt (Straße) ist, und/oder wenn es zackig um die Ecke gehen soll, eine passende Auswahl hat. V/max (ca. 260 – 270 Tacho) wird ruhig und sicher gespurt. Die Nasshaftung des Mitas übersteigt meine Fähigkeiten. Aufstellneigung beim Bremsen ist kein Thema. Bei Bitumenstreifen kann auch kein Mitas, wie Metzeler, Michelin und Dunlop auch, Wunder vollbringen. Aber ein Rutscher bei 180 beim spitzen überrollen eines breiteren Bitumenstreifens sorgt dann doch für eine leichte Erhöhung des Puls.
Auch bei dem Mitas Sportforce+ EV ist die Abstimmung auf die Assistenzsysteme der S 1000 XR interessant. Wie bei den anderen Reifen auch gibt die BMW S 1000 XR (K69) erst ab ESA-Dynamik mehr als 8 m/s² frei (oder ich bekomme es einfach nicht hin). Erst in Dynamik taucht die XR nicht so weit ein, und hinten kommt sie aus dem Federbein raus, das sich der Nachlauf so weit verringert das die Vollbremsung ein unruhigen Charakter hat. Dann bekomme ich mit auch 10 m/s² in den Asphalt gedrückt.
Die Traktionskontrolle der S 1000 XR regelt auch bei diesem, im Vergleich zu Tourenreifen (z. B. Metzeler Roadtec 01) „spitzeren“ Kontur eher als nötig rum.
Wenn man es hektisch „Krachen“ lässt entsteht so eine Cockpitansicht:
Bei über 40 % DTC wird es dann nicht mehr schneller, wenn mit rechter Hand auch ein Wunsch danach Kund getan wird.
Auf der anderen Seite kann man mit einem runden gleichmäßigeren Fahrstil insgesamt höhere Geschwindigkeiten fahren und kommt mit einem Bruchteil des „DTC“-Eingriffs aus:
Sportlich ran genommen zeigt er sich relativ unbeeindruckt:
Und wenn man es ausrollen lässt ist er sofort wieder zu/glatt:
Der Mitas Sportforce+ EV kommt meinen Fahrstil sehr entgegen, durch seine Neutralität baut er bei mir ein sehr großes Vertrauen auf, das für eine neue Referenzgeschwindigkeit für die Kurve mit den 49 Grad Schräglage gesorgt hat. Was will man mehr von einem guten Sportreifen.
Hier habe ich die Bilder zum Test des Mitas Sportforce+ EV:
Bildergalerie zum Test des Mitas Sportforce+ EV auf der BMW S 1000 XR – K 69
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