Als Neuentwicklung ohne direkten Vorgänger hat Michelin den Anakee Road auf den Markt gebracht.
Im insgesamt 27. Reifentest auf meiner R 1250 GSA durfte der (90%/10% – Straße/Gelände) Anakee Road jetzt zeigen was er kann:
Der Anakee Road hat bei den Marktteilnehmern passende Gegenstücke.
Das wären von Metzeler der Tourance Next 2, bei Pirelli der Scorpion Trail 2, der Bridgestone A 41, der Conti TrailAttack 3, der Mitas Terra Force-R ADV und dem Dunlop Meridian.
Für Michelin Freunde interessant wie sich der Anakee Road im eigenen Angebot des zwischen dem oft ab Werk montierten Anakee Adventure und dem aktuell lieferbaren Tourenreifen Michelin Road 6 einordnen lässt.
Jetzt erstmal zu den Kernkompetenzen eines Reifens, den Fahreigenschaften.
Die Stärke des Michelin Anakee Road. Das fängt schon auf den ersten an. Der Anakee Road rollt spürbar geschmeidiger, also mehr Eigendämpfung und Komfort als Scorpion Trail 2 und sogar Tourance Next 2 oder Conti TrailAttack 3.
Weiter geht es Richtung erste Kurvenkombination. Und hier begeistert der Anakee Road mit mit einer Leichtigkeit im Handling die schon in Richtung Referenz des Conti RoadAttack 4 geht, also besser wie die oben genannten 90/10 Reifen.
Einfahren war auch wie immer bei den europäischen Herstellern kein Thema, also wie gewohnt nach dem ersten Durchgang auf meiner „Teststrecke“ erledigt. Und auf der geht richtig was. Hier zeigt sich, das der Anakee Road speziell auch für die R-GS Modelle entwickelt worden ist. Schräglagen bis zur Kante werden leicht und homogen erreicht. Und die Kontur des Reifens passt, wann kommt mit diesem Michelin Anakee Road auch wieder bis zur Kante:
In diesem Bereich (tiefe Schräglagen) zeigen sich die Unterschiede zu den anderen Michelin. Der Anakee Adventure macht die zwar mit, fängt da dann aber an zu wandern. Der Michelin Road 6 zeigte sich stur/widerspenstig um diese Schräglagen zu erreichen und zeigte auch sonst einiges an Aufstellneigung, da die Kontur des Reifens einfach nicht zur GS-Felge passen will.
Und noch ein Vorteil hat die späte Geburt des Anakee Road. Bei der Entwicklung wurde auch Wert auf die Abstimmung mit den Assistenzsystemen (DTC/ABS) der GS gelegt.
Da wo man mit dem TrailAttack 3, dem Dunlop Meridian Probleme hatte in tiefen Schräglagen weiteren Vortrieb zu generieren, geht der Anakee Road mit nicht merkbaren Eingriffen des DTC einfach weiter bzw. schneller vorwärts. Weiter geht es auf die BAB. Volle Brause, und wie bei Michelin üblich merken sie nichts. Die R 1250 GSA läuft sauber geradeaus, oder man zieht bei ähnlichen Tempo in beliebigen Schräglagen mit viel Vertrauen seine Linie durch. Und wenn man dann auch mal plötzlich bremsen muss, auch aus diesen Schräglagen, gibt es keine Aufstellneigung, er bleibt schön auf seiner Linie. Bei nasser Straße ist der Anakee Road über jeden Zweifel erhaben, und funktioniert quasi wie im Trockenen.
Von den Fahreigenschaften her reit sich der Michelin Anakee Road unter den 90/10 Reifen ganz vorne ein. Nur bei einer Sache bekleckert er sich nicht mit Ruhm, bei der Geräuschentwicklung. Da wo man sich an das dumpfe Rauschen eines Tourance Next 2 schnell gewöhnt und es für sich im Kopf recht schnell ausblendet, fällt der Anakee Road schon beim geradeaus fahren durch ein vernehmbareres, hochfrequenteres Rauschen auf. Und ab einer Schräglage von 10 Grad bis ca. 30 Grad Schräglage verdoppelt sich subjektiv die Intensität dieses Rauschens. Es liegt zwar immer noch unter der „Lautstärke“ des hauseigenen Anakee Adventure kann aber für empfindsame GS-Treiber störend sein. Vom Conti RoadAttack 4 ist im gleichen Soundcheckvergleich beim geradeaus fahren nichts zu hören um dann auch ab einer Schräglage ab 10 Grad das typische dumpfe Rauschen eines MTN 2 oder PST 2 zu erzeugen.
Mit dem Anakee Road hat Michelin endlich einen mehr als würdigen Ersatz für den Michelin Road 5 Trail am Markt, von den Eigenschaften nochmal eine ganze Nummer besser, nur akustisch präsenter. Der Michelin Road 6 (als eigentlicher Ersatz für den Road 5 Trail gedacht) hat ja leider mit der Kontur die auf eine Normfelge ausgelegt ist, und nicht auf die schmalere GS-Felge, zu kämpfen, und macht sportlichen GS-Fahrern keinen Spaß. Und der Michelin Anakee Adventure auf der „gröberen“ Seite, überzeugt durch Fahreigenschaften und „GS-Optik“ und ist wird nicht ohne Grund als Erstausstattung ab Werk auf eine GS montiert, aber ihm fehlt dann doch das richtig sportliche.
Die Bilder zum Test des Michelin Anakee Road auf meiner R 1250 GSA habe ich hier:
Bildergalerie – Test Michelin Anakee Road auf R 1250 GSA
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