… zu meiner sonst gefahrenen BMW R 1250 GSA oder S 1000 XR.
Verbrennermopeds bin ich auch dieses Jahr schon einige gefahren. Ob Honda Africa Twin mit DCT oder die neue R 1300 GS oder einige andere aktuelle Maschinen.
Was mir fehlt in meiner Sammlung an „Erfahrungen“, ich war bis jetzt noch kein Elektro-Motorrad gefahren.
Also ein Zweirad mit Leistung. 113 PS aber das wichtigste wie sich beim fahren herausstellte sind die maximal 190 Nm Drehmoment.
Und die aus dem Stand heraus.
Aber erstmal muss man sich generell an das fahren einer E-Maschine gewöhnen. Deswegen lasse ich auch den Fahrmodi erstmal auf Rain stehen.
Mit der vorhandenen Restladung des Akkus von der Übernahme zur Arbeit. Von der Tour/Fahrt mit der Honda mit DCT habe ich noch das fahren ohne Kupplung im Hinterkopf. Also los.
Weich aber doch angenehm Kraftvoll geht es nach vorne. Ungewohnt, aber für mich äußerst angenehm die fast lautlose Art der Fortbewegung. Ich kann dem Verbrennungsgeräusch eines 4 Zylinders nicht mehr viel abgewinnen, selbst das Verbrennungsgeräusch des Boxers einer R 1250 GSA empfinde ich mitunter als nicht mehr so prickelnd.
Nach ein paar Metern gewöhne ich mich an die Zero. Jeder halt und jedes wieder los fahren macht mehr Spaß und man wird immer frecher.
Mit diesen Fahrmodi gefahren, auch mit dem am folgenden Tag gefahrenen Modi Sport brauchte ich auf meinem Arbeitsweg pro Richtung (ca. 32 km) ca. 25% Speicherladung.
Dann habe ich nochmal die Anleitung studiert, und einen anderen Fahrmodi für mich als passend raus gesucht, den Modi „Canyon“.
Max. Leistung wie im Sportmodus, auf der anderen Seite aber auch max. Motorbremse mit Speicherrückgewinnung. Neben einem extrem zu meinen vorausschauenden Fahrstil passende Leistungsabgabe brauchte ich so auf meinem Arbeitsweg nur um ca. 20% Speicherladung.
Das was wirklich am meisten Spaß macht an so einer Zero ist der Geschwindigkeitsbereich bis um die 150 km/h (maximal läuft sie ja 200km/h).
Hier beschleunigt man gefühlsmäßig alles ansatzlos in Grund und Boden. Ich konnte mit der Zero noch an Stellen überholen wo es selbst mit XR oder GS nur mit Messer zwischen den Zähnen und vorbereitet (bis in den 2. oder 3. Gang runter geschaltet) möglich gewesen wäre, und das ganz entspannt nur mit „Vollstrom“. Selbst 400 PS E-Mobile haben da keine Chance.
Nur auf meiner Reifenteststrecke komme ich da an die Grenzen an das was mit einer Zero so möglich ist. Schräglagenfreiheit endet leider an der Kante des aufgezogenen Rosso 3.
Da wo ich mit XR und GSA noch Reserven (Schräglagenfreiheit und entsprechende Geschwindigkeit) für ca. 30 km/h mehr habe, ist mit der Zero leider schon Ende.
Wie ich schon sagte kommt die stärkste Stufe der Motorbremse nicht nur der Akkuladung zu gute sondern auch meinem Fahrstil. Die stärke der Motorbremse entspricht bei der GSA und XR der die man im 3. ober 4. Gang erreicht, und das bis kurz vor 10 km/h. Wirklich Bremsen muss man da nur noch im Notfall oder für die letzten 10 Meter zum Stillstand, an Ampel oder Stopschild.
Die Zero SR/S an sich ist relativ straff gefedert, welchen Anteil die Reifen daran haben kann ich leider nicht sagen weil ich den Rosso 3 bei den knapp 60 Reitentest die ich bis jetzt gefahren habe nicht dabei hatte. Was mich an Einlenkverhalten generell stört ist die Steifheit an sich. Für ein Motorrad von 237 kg Leergewicht fühlt sie sich schwer an. Bei Rangieren schwer oder beim Einlenken unwillig, fühlt sich eine GSA oder die XR leichter an. Während man eine Zero SR/S in Kurven einlenken muss, fahren meine BMW dahin wo man hindenkt.
Was mir als Betreiber einer eigenen PV-Anlage natürlich gefällt ist. Mir kostet eine Ladung für 150 km ca. 1 Euro nicht erhaltene Einspeisevergütung. Günstiger kann ich nicht Motorrad fahren. Besonders angenehm, man fährt ja nur so ein Motorrad wenn die Sonne entsprechend aktiv ist.
Leider gibt es für die Zero SR/S keine echte Schnelllademöglichkeit, selbst mit dem aufpreispflichtigen Schnelllader braucht man immer noch ca. 1 Std. für eine Vollladung. Was die Zero SR/S für mich als ideales Zweitmotorrad qualifizieren würde, für den Arbeitsweg oder der schnelle Ritt über meine Hausstrecke.
Was mir mit der Zero SR/S tierisch Spaß macht, ich kann an Stellen (doppelt so) schnell fahren wo ich sonst aus Rücksicht (Lärm und dadurch vermittelte Geschwindigkeit) eher gemäßigt unterwegs bin. An manchen Ecken musste ich dann schon Aufpassen, da ich manche so zügig sonst noch nicht angefahren war. Aber auch an sowas gewöhnt man sich schnell.
Worauf man beim fahren mit der Zero SR/S achten muss, bzw. man muss sich bewusst sein man wird quasi nur noch optisch wahr genommen. Besonders Fußgänger die die Straße überqueren wollen oder beim heran fahren an Einmündungen oder Kreisverkehre muss man potentielle „Gegner“ im Auge haben.
Der Preis von um die 23000 Euro ist schon eine Ansage. Den Akku von der von mir gefahrenen Zero SR/S kann man für längere Touren auf 110% aufladen, dann kann ich z. B. bei meinem Fahrstil (noch sportlicher als mit GSA oder XR) 2 mal zur Arbeit und zurück fahren oder ich komme so auf ca. 150 km Reichweite. Als Zweitmaschine ideal, aber am Fahrwerk ist noch ein wenig Feinschliff für mehr Handlichkeit nötig.
Hier die Bilder zum Test der Zero SR/S:
Bildergalerie zum Test der Zero SR/S von OSM62
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